Im Sitzungssaal des Rathaus befindet sich seit 2002 ein Klöppelmuseum. Darin vermittelte uns der Bürgermeister, Herr Müller, geschichtliches Hintergrundwissen zu seinem Ort und gab uns einen Einblick in dessen Klöppeltradition.
Das Klöppeln kam im 19. Jhd. von Böhmen nach Tiefenbach.
Im Jahr 1907 gründete der Bayrische Staat in Tiefenbach eine Fachschule für das Spitzenklöppeln. Die erste Lehrerin, Franziska Betz, entwarf viele Muster und bildete weitere Klöppellehrerinnen aus. Die Schule schloß 1970.
![]() Neue Arbeit |
![]() Goldmedaille für Tiefenbacher Spitze, Weltausstellung Barcelona 1929 |
![]() Randspitzen |
![]() Priestergewand |
![]() Spitzenverkaufsgenossenschaft |
![]() Franziska Betz erste Lehrerin der Klöppelschule |
Derzeit bereitet der Ort einen Festakt zur 100jährigen Gründung dieser Schule vor.
Heute gibt es wieder einen Kursraum in der alten Schule, wo sich montags ca. 20 Frauen zum Klöppeln treffen. An Sonntagnachmittagen Klöppelmuseum trefen sie sich oft zum Schauklöppeln.
Am Abend bezogen wir in St. Wolfgang unser Quartier. Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Oberösterreichischen Schiffahrtsgessellschaft über den Wolfgangssee nach St. Gilgen. Dort erwartete uns Herr Kloiber vom heimatkundlichen Museum.
Durch eine Schenkung der Enkelin der berühmten Salzburger Spitzenklöpplerin Margarethe Breuer erhielt das Museum eine umfangreiche Spitzensammlung, durch die uns Frau Monika Thonhauser führte. Im gleichen Raum befindet sich ein Bild des Ölgemälde der Mutter von W.A.Mozart, die eine selbstgefertigte Klöppelspitze in den Händen hält.
In der oberen Etage ist eine aus dem 17. Jahrhundert nachgestellte Klöppelstube eingerichtet worden.
![]() Anna Maria Mozart |
![]() Spitzenausstellung |
![]() Klöppelstube |
Am Nachmittag fuhren wir nach Traunkirchen weiter. In den Klosterräumen der einstigen Benediktinernonnen eröffneten 2003 die Goldhauben- und Kopftuchgruppen des Bezirks Gmunden ein Handarbeitsmuseum. Darin sind 45 verschiedene Handarbeitstechniken zusammengetragen und ausgestellt worden.
![]() Handarbeitsmuseum |
![]() Spitzen |
![]() Spitzen |
![]() Tischdecke mit Klöppelspitze und Stickerei |
Nach einer Besichtigung des Seeschloßes Ort fuhren wir nach St. Wolfgang zurück.
Am folgenden Tag besuchten wir Hallstatt, am Hallstättersee. Die alte Salzsiedlung aus der Keltenzeit ist heute Welt-, Kultur- und Naturerbe. Mit einer landschaftlich reizvollen Fahrt über das Dachsteingebirge, die Postalm und einer kleinen Wanderung am Wildwasser der Lammerklamm endete der Sonntag.
Das Museum besteht aus 2 Etagen. In der unteren sind Informationstafeln und Schaukästen zur Abenberger Klöppelspitze und in der oberen Vielfalt der Erzeugnisse ausgestellt.
![]() Musterbuch |
![]() Klöppelsach mit Goldspitze |
![]() Verschiedene Klöppelbriefe |
Am späten Abend endete die Reise wieder in Schneeberg.
© Text und Fotos: Petra Pönisch