In diesem Jahr wurde vom 24.7. bis zum 1.8. die 40. Spitzenwoche in Rauma ausgerichtet, die am Denkmal der Klöpplerin eröffnet wurde. Diese findet seit 1971 statt. Sie entwickelte sich zur größten Sommerveranstaltung in der Region.

Klöpplerinnendenkmal

Im Mittelpunkt steht die Spitze. Darüber hinaus fanden Shows und Konzerte statt. Von den Anwohnern wurden Trödelmärkte und Kaffees ihren Innenhöfen errichtet. Ein Höhepunkt ist die seit 1990 am Freitag stattfindenden «Nacht der schwarzen Spitzen».

Die gesamte Woche wurden an verschiedenen Orten Ausstellungen gezeigt.

Das 1776 gebaute Alte Rathaus ist heute Stadtmuseum. Es zeigt die Geschichte des Hafens und der Raumaklöppelspitze.

Klöppelkissen mit Raumaspitze
Impi Alanko und die Spitzen

Im Erdgeschoß des Museums wurde das Lebenswerk von Frau Impi Alanko (18.5.1925-27.7.2007), einer Klöpplerin aus Rauma ausgestellt. Sie rekonstruierte alte Raumamuster, entwarf die Kronen für die Misswahlen und gründete das Emelia Spitzenzentrum 2002. Diese Ausstellung ist noch bis Jahresende zu sehen.

Im Obergeschoß wurden alte und neue österreichische Spitzen aus der Sammlung von Leopoldine Winkler u.a. gezeigt. Vom Raumaspitzennetzwerk wurde das Online-Projekt «Äärest viäre» vorgestellt. Das ist eine elektronische Unterrichtsmethode, um die Raumaspitze Schritt für Schritt zu erlernen.

Das Haus Marela, welches zum städtischen Museum gehört, zeigt das Leben eines wohlhabenden Reeders vor 100 Jahren. In zwei Räumen darin präsentierte Arja Virtanen ihre zeitgenössischen Spitzen unter dem Thema «Kraft und Farbe aus der Natur».

Rafting in den Stromschnellen, 2005 von Aria Virtanen
Arbeit von Marko Suomi

Finnische Händler boten im Hof des Kunstmuseums ihre Waren an. Im Lagerraum des Kunstmuseums wurden 17 Penisse, von Herrn Marko Suomi in Klöppelspitzen umgesetzt, gezeigt.

Die Mitglieder des örtlichen Klöppelvereins stellten ihre Spitzen im alten Schulhaus aus. Einige führten auch ihr Können vor.

Das Spitzenzentrum Emelia zeigte seine Ausstellungen in den Ausstellungsräumen des Stadthauses. Aus einem Wettbewerb zum Thema Graffitispitzen konnten alle Besucher bis zum Freitag für ihre Lieblingsspitze stimmen.

Graffitispitzen
Spitzen von Tarmo Thorström im Vordergrund im Hintergrund von Noora Koskisen

Außerdem wurden ausgestellt: Binche, flandrische und Tüllspitzen aus der Sammlung von Siiri Sohlman; Spitzen von Tarmo Thorström; Klöppelarbeiten von Noora Koskisen, Textilien von Asse Kaikun und Kinderarbeiten.

Papierinstallation von Mizuho Matsunagan

Der Gastkünstler Mizuho Matsunagan aus Japan gestaltete eine abgetrennte Ausstellung «Liebliche Landschaft».

Ein weitere Gastkünstler war die Italienerin Giulia Filippi. Sie stellte mit Schülern aus Raume ein Netz aus deren geklöppelten Sternen und Schneeflöckchen zusammen.

Ich besuchte die Spitzenwoche am Dienstag, den 27.7. An diesem Tag fanden zwei Workshops statt. In dem einen konnte unter der Leitung von Frau Liisa Tulosmaa aus gebrauchten Spitzen Neues gestaltet werden. Der andere wurde von Herrn Tarmo Thorström gehalten. Die Teilnehmer befaßten sich mit Spitzengraffiti. Nachmittags hielt Frau Leopoldine Winkler eine Vortrag über österreichische Spitzen.

Am Abend fand auf einer Bühne am Stadttheater ein Schönheitswettbewerb statt, wo die Miss Spitze gewählt wurde.

Zuschauer und Kandidatinnen der Misswahlen
© Text und Fotos: Petra Pönisch
in: Information Nr. 60 des Sächsisch-Erzgebirgischen Klöppelverbandes 1/2011