Alle drei Jahre organisiert der Verein «Klöppel-Festival in Tondern» die Großveranstaltung. Sie fand vom 1. bis 3. Juni 2007 unter dem Thema «Tondernspitzen» statt. Gemeinsam mit einer Freundin fuhr ich mit der Bahn am 1. Juni nach Niebüll. Dort blieben wir zwei Nächte.

Friesenmuseum
Friesenmuseum

Nach unserer Ankunft besichtigten wir das Friesenmuseum, welches in einem um 1700 erbauten Bauernhaus untergebracht ist. Es gibt Einblick in die nordfriesische Wohnkultur und Lebensweise. Da in der Gegend Auftragsarbeiten der Spitzenklöppelei aus Tondern ausgeführt wurden, sind auch Klöppelutensilien und vereinzelte Spitzen ausgestellt. Anschließend besuchten wir das Richard-Haizmann-Museum, welches nach dem Maler und Bildhauer benannt wurde. Es zeigt Arbeiten der modernen Kunst.

Am Samstagmorgen fuhren wir nach Tondern in Dänemark. Zuerst gingen wir durch eine fast menschenleere Innenstadt und konnten in Ruhe die Spitzendekoration der Geschäfte ansehen.

Schaufenster Schaufenster Schaufenster
Schaufensterdekorationen
Händlerhalle
Händlerhalle

Danach kauften wir in den Ausstellungshallen eine Tageskarte und suchten die Verkaufstände der Händler aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Niederlande, Schweiz und Tschechien auf.

Händlerhalle
Händlerhalle
Kirchenspitze
Kirchenspitze von K. Nissen

Im Anschluß daran besichtigten wir die Christuskirche, die 1592 eingeweiht wurde. In ihr waren in 2 Vitrinen Kirchenspitzen von Karen Trend Nissen ausgestellt.

Daneben, im Brorsonhus, konnten wir Kopfbedeckungen in Tondernspitze von der Japanerin Miako Yasuda, Tüllspitzen von Marianne Stang und moderne tschechische Tüllspitzen von Iva Proskova anschauen.

Brorsonhus
Iva Proškova
Brorsonhus
Marianne Stang
Brorsonhus
Miako Yasuda

Ein barockes Giebelhaus in der Fußgängerzone der Innenstadt, welches heute «Dröhse-Haus» genannt wird, war ebenfalls ein Ausstellungsort. Hier wurden die Spitzensammlung von Emma Kyster, eine Sammlung von Tondernspitzen, Unikatspitzen von Brigitta Hulterstöm und Metallschmuck von Hanne Behrens ausgestellt.

Dröhsehaus
Dröhsehaus
Karberg-Sammlung
Karberg-Sammlung

Im Tøndermuseum wurden Spitzen aus der Sammlung des Museums gezeigt. Ein Urenkel von Helene und Peter Karberg schenkte 2004 dem Museum die Spitzensammlung. Sie besteht aus einer großen Anzahl dänischer Spitzen, aber auch feine ausländische Spitzen, die Helene während ihres Aufenthaltes in London erworben hat.

Danach bestieg ich den 1902 erbauten Wasserturm. In den Zwischenabsätzen des 39 m hohen roten Backsteinbaus befindet sich eine Ausstellung von Stühlen des Möbelarchitekten Hans J. Wegner. Im achten Stock befindet sich ein rundherum verglaster Konferenzraum. Von dort konnte ich nach Norden über die Stadt Tondern und nach Süden und Westen über die grünen Wiesen der Marschlandschaft blicken.

In der Wassermühle (Visemollen), die 1598 gebaut wurde, konnten wir die Wettbewerbsausstellung des Deutschen Klöpelverbandes «Ein Hauch von Gold» und Klöppelarbeiten der Vesteregnens Husflidsvereinigung ansehen.

Am späten Nachmittag fuhren wir müde von den Ausstellungen, aber voller neuer Eindrücke zurück nach Niebüll. Von dort reisten wir am Sonntagmorgen wieder ab.

© Text und Fotos: Petra Pönisch
in: Information Nr. 49 des Sächsisch-Erzgebirgischen Klöppelverbandes